Mail vom 12.10.2020: Ich bin 36 Jahre alt und Mutter zweier Kinder (9 Mon. und 3 Jahre alt). Derzeit befinde ich mich in Elternzeit. Schon der Beginn der „Corona-Krise“ war für mich sehr suspekt. Erst erreichten uns Horrormeldungen über Leute, die in Wuhan auf der Straße plötzlich umkippen und sterben. Dann kam die Meldung, dies sei alles nur „Fake und rechte Hetze“. „Rechte Hetze“ ist inzwischen aber ein Schlagwort für alle unliebsamen politischen Meinungen geworden, weshalb ich darauf also schon nicht mehr viel gegeben habe. Da mir die Meldungen aber schon Angst machten, war ich eine der ersten, die beim Einkaufen eine Maske trugen. Außer mir sah ich nur einen weiteren Kunden der mit Maske herumlief, die anderen Kunden schauten mich doch recht seltsam an (zur Sicherheit habe ich meine Kinder beim Einkaufen bei meinen Eltern, die im selben Haus leben, gelassen). Ich fühlte mich sehr unwohl, wie die Leute mich mit Maske so anstarrten. Plötzlich wurde dann die Krippe von jetzt auf gleich geschlossen und ich sah mich mit der Aufgabe konfrontiert, nun beide Kinder zuhause zu betreuen. Für mich war das sehr belastend, da ich ja selbst gerade erst dem Wochenbett entstiegen war. Gerade auch der Altersunterschied der Kinder spielte dabei eine große Rolle. Anfangs konnten wir noch auf den Spielplatz gehen, mein Sohn hatte sich sehr gefreut, jetzt mehr Zeit mit Mama zu verbringen. Dann wurde auch der Spielplatz (wir leben im Dorf, wo kaum Kinder auf diesem Spielplatz spielen) geschlossen. Ich konnte mich nicht mit anderen Müttern und ihren Kindern verabreden, da auch dies verboten war. Dies alles einem Kleinkind zu erklären, fiel mir sehr schwer, wusste ich doch selber nicht, warum das alles so war. Drei Monate schotteten wir uns regelrecht zuhause ab, ich ging nur noch alleine Einkaufen und das auch nur so selten wie möglich, ich wollte ja niemanden gefährden! Dann endlich wurden die Krippen wieder mit einem eingeschränkten Betrieb geöffnet. Mein Sohn, der inzwischen schon Angst bekam, wenn er mal jemanden an der Bushaltestelle sah, musste nun drei Wochen wieder in das Krippenleben eingewöhnt werden. Schon mit der Schließung der Spielplätze, die für mich überhaupt keinen Sinn ergaben, war ich sehr frustriert. Nun gut, nachdem die Krippe dann wieder geöffnet hatte, hatte ich eigentlich gehofft, alles werde wieder „normal“. Ich habe nun schon mehrfach erlebt, wie meine Mutter und ich beim Einkaufen mit Sprüchen wie: „Kommen Sie mir nicht zu nahe!“ oder „Wollen Sie uns alle umbringen?!“ bedacht wurden, weil mal der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden konnte (eine Maske haben wir getragen). Jetzt wird man blöde angestarrt, wenn man es wagt, ohne Maske herum zu laufen. Wenn man beim Einkaufen mal niesen muss heißt es gleich „na hoffentlich haben Sie kein Corona“. Inzwischen bin ich soweit, mir ein ärztliches Attest ausstellen zu lassen, damit ich keine Maske mehr tragen muss. Zum einen, weil ich mich diesem Zwang widersetzen will und zum anderen, weil ich durch den Sauerstoffmangel regelmäßig Kopfschmerzen und Migräneanfälle bekomme. Ich bin sehr gespannt, ob meine Ärztin dieser Bitte nachkommen wird. Meine Schwester leidet selbst unter Neurodermitis, bekommt rissige und pickelige sowie trockene Haut beim Tragen der Maske. Auch das ganze Desinfektionsmittel ist für ihre ohnehin schon eingerissenen Hände (die Finger sind teilweise blutig) keine Wohltat! Inzwischen gucke ich seit Monaten kein (Staats-) Fernsehen mehr, weil ich mir diesen Schwachsinn nicht länger anschauen kann und will. Stattdessen sehe ich, wie Menschen wie Sie, die Verstand haben und alles hinterfragen, hier großartige Arbeit leisten. Jüngst hatte ich ein Video von einer Neurologin Margareta Griesz-Brisson gesehen, die mir wirklich aus dem Herzen gesprochen hat. Spaßeshalber habe ich diesen Namen dann gegoogelt und so viel Hetze und Hass gegen sie gesehen, dass ich wirklich erschüttert und beschämt war! Aber dies ist nur eines von vielen sehr traurigen Beispielen. Neulich hatte ich einen Termin bei meinem Arbeitgeber, um dort zu besprechen, wie denn meine Rückkehr in die Arbeitswelt aussehen soll. Überall Maskenpflicht! Und ich fand es sehr befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit auch jeder diese Maske getragen hat. Auf meine Nachfrage hin erzählte mir dann meine Chefin, dass sie das als gar nicht so schlimm empfinde, es sei schon normal und man habe sich daran gewöhnt. Ich bin schon sehr in Sorge, wie „gut dressiert“ meine Kollegen in dieser Hinsicht geworden sind. Arbeitsrechtlich wird das sicher noch sehr interessant werden, wenn man seine Arbeitsleistung ohne eine Maske erbringen will. Ich denke, das wird mich wohl meinen Job kosten! Mich frustriert diese ganze Situation unbeschreiblich. In mir tobt eine solche Wut gegen diese Bevormundung! Als kleines Kind sind meine Eltern mit mir aus der DDR geflohen. Und nun, 30 Jahre später, ist es, als wäre man wieder dort. Aus den Erzählungen meiner Eltern kann man wirklich gute Parallelen zur DDR und der jetzigen Zeit sehen. Ich kann nur sagen, bitte machen Sie weiter so! Zeigen Sie Rückgrat für die Leute, die selbst nicht dazu in der Lage sind. Ich hoffe, Sie werden diese haltlosen Zustände beenden können. Die Hoffnung stirbt zuletzt. (..vorliegende Textlänge wurde etwas gekürzt)
29. Oktober 202029. Oktober 2020By RA'in Fischer