Mail vom 02.04.2020, 08:02 Uhr
Ich bin selbst Ärztin und arbeite in Berlin in einem kleinen Stufe 4 Kankenhaus in einem kleinen operativen Fach.
Bei uns der Abteilung wurde das Programm komplett heruntergerfahren (keine elektiven OPs, keine Sprechstunde, keine stationären Patienten mehr). Ich habe bis auf wenige Ausnahmen seit dem 24.3. frei und stehe, sowie auch meine anderen ärztlichen Kollegen auf Abruf für den Fall, daß andere Krankenhäuser keine Kapazitäten mehr haben, bzw. um Patienten zu übernehmen und andere Häuser im Ernstfall zu entlasten.
Derzeit stehen 3 Stationen komplett (ca 50 – 60 Betten) leer und werden bis auf weiteres freigehalten; der Aufwachraum wurde umgewidmet in einen Raum in dem 8 Beatmungsplätze für die Behandlung von beatmungspflichtigen Schwerstkranken zur Verfügung stehen. Von einer Kollegin in einem Stufe 3 Haus höre ich ähnliches. Selbst an der Charite Mitte soll es aber derzeit noch „recht ruhig“ zugehen; wie ich über Bekannte erfahren habe. Dort werde eine neue ITS für Corona-Patienten aufgemacht, mit 150 Betten. Ansonsten höre sie auch von anderen Kollegen, daß diese sich „langweilen und nix zu tun ist“. Es ist ein einziges „Warten auf potentielle Patientenschwemmen“ und Weiterbildung im Bereich Intensivmedizin/Beatmungsmedizin und Infektiologie findet bisher nur sehr begrenzt und selektiv statt.