Mail vom 31.03.2020, 15:16 Uhr: ich möchte den Fall von einer behinderten Frau schildern, die in einer Wohnguppe lebt. Sie hat eine körperliche, geistige Behinderung und psychische Probleme.  Sitzt dauerhaft im Rollstuhl.  Besonders problematisch für sie und einige andere Bewohner ist, dass die Einrichtungsleitung sich weigert Physiotherapeuten mit Schutzkleidung zutritt zu gewähren, obwohl das eine medizisch verordnete und zulässige/erlaubte medizinische Behandlung ist.  Ihre ausgeprägte Spastik in Beinen und Armen wird nicht mehr behandelt. Die Lugenbelüftung wird dadurch wahrscheinlich beeinträchtgt, was sie einem größeren Infektionsrisiko für viele Keime aussetzt. Das regelmäßige Gehtrainig findet nicht statt und es droht diese Fähigkeit völlig verloren zu gehen.

Die Isolation ist sehr schwer für sie zu ertragen, besonderes da die Betreuer sich auf die körperliche Versorgung von Schwerstpflegebedürftigen konzentrieren und ihre Bedürfnisse nach Ansprache nicht nachkommen können oder wollen. Die Betreuer tragen nur vereinzelt Mundschutz und sie hat Angst vor Ansteckung.

Die Situaton ist für Menschen, die Institutionen ausgeliefert sind radikal. Sie sind sehr viel umfassender isoliert als die meisten anderen Menschen ohne die Möglichkeit einer Einflussnahme.