Mail vom 06.08.2020, 14:18 Uhr:

Kurz zu uns, ich bin Mutter zweier Buben (bald kommt noch ein drittes Kind dazu), befinde mich aktuell noch in Elternzeit und werde dies wohl auch noch einige Jahre bleiben dürfen und bin überaus dankbar diesen Luxus der Zeit für unsere Kinder haben zu dürfen.
Nun möchte Ihnen auch eine kleine Anekdote aus unserem Leben und den Erfahrungen mit den Corona Maßnahmen schildern. Unser Sohn P. hatte kürzlich einen Unfall, er stolperte auf einer Rasenfläche und landete mit dem Kopf auf der Innenseite eines nicht aufgeschütteten Bordsteins/scharfe Bordsteinkante. Die Folge war eine breite und blutspritzende Platzwunde. Ich war nur ein paar Schritte neben ihm, konnte den Sturz bedauerlicherweise nicht abmindern oder aufhalten. Als Konsequenz dessen haben wir den Rettungswagen gerufen, da die Blutung doch zu extrem war. Ein Kompliment an die Fahrer bzw. Ersthelfer des Rettungsteams, ich wurde zu keiner Zeit angesprochen eine Maske zu tragen und auch mein Mann durfte mit in den Wagen. Ins Krankenhaus durfte er dann jedoch nicht mit, jedoch waren wir für den Moment schon dankbar, dass er immerhin kurz mit in den Rettungswagen durfte. Auch in der Uniklink Frankfurt wurde ich nicht angehalten eine Maske aufzuziehen oder Handschuhe. Dies hätte ich unter diesen Umständen auch nicht getan, mein Kind konnte ich so feste drücken und küssen und so etwas die Angst nehmen.
Nun zu einem sehr unschönen Punkt. Das Fäden ziehen beim Kinderarzt war eine Katastrophe. Ich bat bei der Kinderärztin darum die Maske beim Fädenziehen ausziehen zu dürfen, damit ich meinem Kind einen Kuss geben kann, wenn man ihn dabei festhält und sah die Gefahr dadurch als nicht größer an, da er ja ohnehin keine Maske trug und Nase an Nase zu sein erhöht das Riskio für die Ärztin ja nicht (aus meiner Sicht) und wegen mir kann sie sich ja eine Vollmontur anziehen, ich möchte es jedoch nicht müssen. Als ich diese Bitte an die Ärztin richtete hieß es nur NEIN. Keine Empathie, keine Abwägung zwischen Schaden und Nutzen für unser Kind. Als Konsequenz sind wir gegangen und meinten, so möchten wir das nicht, Ihre Antwort: Dann bleiben die Fäden eben drin – & dreht sich um und lässt uns stehen.

Im Endeffekt hat mein Vater die Fäden gezogen, er ist kein Medizinier, kennt sich aber recht gut aus mit Spritzen verabreichen oder Fäden ziehen. Es gäbe noch einiges dazu zu sagen bzw. drum herum zu beschreiben, jedoch ist die Nachricht schon so umfangereich und ich möchte nicht noch mehr Ihrer Zeit rauben.

Des Weiteren werden meine Kinder (3 & 1 Jahr alt) von manch anderen Kindern auf Spielplätzen mit dem Hinweis, ABSTAND HALTEN, weg geschubst, Spielzeug im Sandkasten von anderen Kindern wird panisch von Müttern wegerissen oder es wird von diversen Eltern geschrien: Lass das Spielzeug sofort liegen, es muss nun sterilisiert werden. Nur ein paar winzige weitere Details unserer so solidarischen Bevölkerung.

Ein Fall noch als letztes, in Dreieich Sprendlingen gab es einige Infizierte und dies führte zur Isolation einiger Kinder in ihren eigenen Familien, offzieller Zeitungsbericht anbei.

LINK -> https://www.op-online.de/region/dreieich/dreieich-initiative-familie-in-der-krise-gegen-haeusliche-isolation-von-kindern-90015398.html

Wir haben bereits den Kinderschutzbund in Berlin kontaktiert.

Stellen Sie sich einmal vor, wir müssten unseren dreijähringen Sohn in Isolation Zuhause ‚halten‘, das Essen vor die Türe stellen und uns nur abslout notdürftig um ihn kümmern! Wer bzw. wie kann man nur auf solch eine Idee kommen, ich bin erneut bis aufs Knochenmark erschüttert und so geschockt von dem was aktuell global und weltweit möglich ist. Es ist ein Gefühl des im falschen Films seins.

Die herzlichsten & besten Grüße