Mail vom 16.04.2020, 16:33 Uhr: „Ich bin Gesundheitscoach und gebe auch einigen Personen mit Krebserkrankungen psychologische Begleitung und Stütze.
Die völlig veränderten Umstände und auch Ängste vor Druck und Zwangsmaßnahmen führten schon bei mehreren meiner Klienten zu auffälligen Reaktionen nicht nur in der psychischen Gesundheit, sondern auch in ihrem Körper.

Spontan wurde bei einer Dame, die seit 2 Jahren in immunotherapeutischer Behandlung ist und bislang in einem guten Gesundheitszustand war, eine insulinpflichtige Diabetes ausgelöst. Laut Onkologen sei dies eine Nebenwirkung der anfänglichen Therapie – die allerdings nie aufgetreten war, bis sie nun in einer Sitzung über ihre Ängste und traumatischen Erlebnisse in Zusammenhang mit der Ausgangssperre sprach: sie berichtet, danach spontan großen Durst auf süße Getränke verspürt zu haben, die sie sonst nie trinkt.

Ich bin überzeugt, dass aussergewöhnliche Stressoren Auslöser für solche hormonellen Entgleisungen bei medikamentös vorbelasteten Menschen sein können.

Verschlimmert wurde es für diese Patientin noch dadurch, dass sie wegen des reduzierten Betriebs ihres Krankenhauses schnell abgefertigt wurde und keine sorgsame Einweisung in die neuen Routinen des Blutzuckermessens und der Interpretation der Messwerte erhielt – eine stabilisierte Krebspatientin kam so zurück in Angst und Hilflosigkeit.“