Mail vom 08.08.2020, 13:42 Uhr:  Ich fahre täglich in Berlin mit der U-Bahn, seit 20 Jahren ohne besondere Vorkommnisse, relativ unbesorgt, da ich grundsätzlich keine Angst habe und Gefahrensituationen gut einschätzen kann. Leider habe ich mittlerweile zwei übergriffige Situationen erlebt, weil ich keinen MNS trage.

Beim ersten Mal traten zwei Männer in Zivilkleidung übermäßig nah an mich heran, das war in der S-Bahn, Nähe Friedrichstraße. Fragten mich in Drohgebärde, warum ich keine Maske trage, während sie selber keine Abstand einhielten, der eine beugte sich mir nah zum Gesicht, um mich einzuschüchtern. Da ich erwiderte, dass sie das nichts angeht, was sie bitte von mir wollten, wies sich der eine mit einem DB Sicherheit-Ausweis, aus. Ich hatte aber den Eindruck, dass sie nicht im Dienst waren und das Ganze eher ein Privatprojekt war. Daraufhin habe ich mein Attest hervorgeholt, der eine war zwar damit zufrieden, der andere aber nicht, da er meinte, so ein Attest könne sich ja jeder besorgen. Ich habe mich gewehrt, da sie in einem harschen Ton mit mir sprachen, ich habe gesagt, wenn sie sich derartig aggressiv und in dem Ton verhalten, werde ich sie anzeigen. Sie ließen mich daraufhin in Ruhe.

Die zweite Situation fand gestern statt, woraufhin ich bei der Online-Wache Anzeige gegen Unbekannt gestellt habe. Mit wenig Hoffnung, dass bei der Bearbeitung jemand auf meiner Seite ist, aber es war mir wichtig, dass die Polizei auf diese Vorfälle aufmerksam wird.

Mir ist das ein Anliegen, da ich mittlerweile täglich großem Stress ausgesetzt bin und mich nach dem zweiten Vorfall nicht mehr sicher fühle, da ich den Eindruck habe, es handelt sich um eine langsam fortschreitende Massenpsychose, die dazu führen kann, dass mehr Menschen unzurechnungsfähig werden. Ich habe Angst, dass die Bevölkerung sich mehr und mehr befugt fühlt, in eigenem Auftrag zu handeln, und sich selbst durch das Tragen der Maske geschützt fühlt. Also nicht nur stark gegen das Virus fühlt, sondern sie wie ein ermächtigendes Heldenkostüm trägt (wie auch in einer Werbekampagne propagiert).

Auch mein Partner hat mir schon von zwei Situationen berichtet, Anfeindung einer ganzen Gruppe in der U-Bahn gegen eine einzelne Person ohne Maske und Anfeindung einer Frau gegen ihn, während er in der Bahn keine Maske trug. Statt Abstand zu halten, setzte die Frau sich dicht neben ihn, obwohl andere Plätze frei waren.

Anbei meine Anzeige des gestrigen Falls bei der Polizei:

Mit freundlichen Grüßen