Mail vom 30.07.2020, 21:21 Uhr:

Als Mutter liegt mir dieses Thema sehr am Herzen und leider gehört unsere Familie auch zu den Kollateralschäden der Regierungsmaßnahmen.

Ich habe zwei Kinder im Alter von 14 und 7 Jahren. Mein älteres Kind kam mit Homeschooling trotz erheblicher Organisationsprobleme der Realschule gut zurecht. Soziale Kontakte fanden, wie in dieser Altersgruppe üblich, über die sozialen Medien regelmäßig statt. Trotzdem haben Freundschaften unter dem fehlenden persönlichen Kontakt und fehlenden gemeinsamen Aktivitäten gelitten.

Für mein jüngeres Kind sind die Regierungsmaßnahmen eine Katastrophe. Zunächst brachen für lange Zeit und ohne Perspektive alle sozialen Kontakte außerhalb unserer Familie für meinen Sohn weg. Er hat sehr darunter gelitten, seine Freunde nicht sehen zu dürfen. Das lange Verbot von Spielplatzbesuchen wirkten sich zusätzlich negativ aus. Er war in dieser Zeit sehr unausgeglichen und konnte seinen Bewegungsdrang nicht ausreichend ausleben. Mein Mann und ich sind beide berufstätig (Vollzeitstelle und Drei-Viertel -Stelle). Da ich keine Möglichkeit habe im Home-Office zu arbeiten, musste mein Mann seit Monaten zu Hause während seiner eigenen Büroarbeit noch die Lehrkraft für unseren Sohn ersetzen. Bereits nach zwei Wochen war es nicht mehr möglich, meinen Sohn zu Schularbeiten zu motivieren, eigenständige Bearbeitung lehnte er aus Frustration komplett ab und es gab häufig Konflikte deswegen. Letztlich hat er durch die lange Schulschließung sehr viel Unterrichtsstoff der ersten Klasse verpasst, die notwendige feinmotorische Förderung konnte nicht mehr stattfinden, vor der Schulschließung erreichte Fortschritte bei den Schreibübungen gingen verloren. Der schulische Rückstand und das feinmotorische Defizit waren vor den Sommerferien so groß, dass mein Sohn im neuen Schuljahr die erste Klasse wiederholen muss. Auch psychisch haben die letzten Monate deutliche Spuren hinterlassen. Mein Sohn ist viel ängstlicher und schnell verunsichert. Wir machen uns große Sorgen um die Zukunft unserer Kinder. Diese Zwangsmaßnahmen schaden eindeutig der körperlichen und psychischen Gesundheit unserer Kinder.

Wir hoffen sehr, dass Ihre wertvolle Arbeit Erfolg hat und die Menschen in diesem Land Ihre Freiheit und Grundrechte wieder zurück bekommen. Die einzige Gruppe in diesem Land, die sich nicht selbst schützen kann, sind unsere Kinder – sie brauchen dringend unseren Schutz und kindgerechte Lebensbedingungen.

Mit freundlichen Grüße