Mail vom 01.04.2020, 18:41 Uhr: Wir selber haben keinen Krankheitsfall. In unserer Familie lebt eine 94jährigen Mutter meiner Lebensgefährtin, die diese pflegt.
Seit HEUTE wird sie von einem Pflegedienst betreut, obwohl meine Lebensgefährtin, das bis jetzt alleine erledigt hat. Unsere Versuche, den Pflegedienst zu blocken aufgrund Corona, waren, trotz eines psychologischen Attest von der betreuenden Anwältin, vergebens. das Attest wurde ignoriert, sowie die Sorge der Tochter um die Mutter, dass sie durch einen Vertreter des Pflegedienstes angesteckt werden könnte. Ich finde das unverantwortlich. Die Worte einiger Politiker klingen in diesem Zusammenhang wie Hohn. – Wir, Tochter,  unsere beiden Kinder sowie meine Person essen JEDEN Abend mit der alten Dame zusammen. Wir wagen es sogar, uns alle an den Händen zu halten und zu beten. (…)

Meine Eltern (84 und 80) leben in Portugal. Unsere für Ende April angesetzt Flüge wurden gecancelt. Ich kann meine Eltern bis auf Weiteres nicht besuchen. Auch mit dem Auto würde mir das nicht gelingen.  Das nagt etwas an der Psyche. was wenn sie erkranken, gar versterben? Das mag ich mir gar nicht ausdenken.

In meinen Bekannten-/Verwandtenkreis, in Deutschland, in Portugal, … bis hin zu Goa kenne ich – bis Dato (hoffe, das das so bleibt) keinen einzigen Krankheits-  oder Todesfall, der auf Corona zurückzuführen wäre.

Subsummierend: Wir leben mit einer „Risikoperson“, der es bis auf den Pflegedienst gut geht, etc.; „Corona-Fälle sind mir aus meinem Bekannten-/Freundes-/Verwandtenkreis keine bekannt. – Ansonsten beteilige ich mich nicht an annahmen, ob es genug Betten etc. gibt. Ich kenne  einige Mediziner die stinkesauer sind, weil denen das „Handwerkszeug“ nicht rechtzeitig an die Hand gegeben wurde, die Kosten in den letzten Jahren immer gekürzt wurden, etc. – Vielleicht auch Jammern auf hohem Niveau. Aber das gilt es ja auch herauszufinden! Ich erwate mir etwas Klarheit und – daraus resultierend – Fakten, die ein rationales Handeln ermöglichen. Der nächste Virus (…) kommt garantiert!

Mir persönlich ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft ein Zeichen setzen. Die Einschränkung von Grundrechten, Bewegungsfreiheit, etc. bis hin zu dem, was wir momentan erleben, Insolvenzen, Entlassungen, etc., sind Dinge, die originär den Handlungen (oder nicht Handlungen) der politisch Verantwortlichen zuzuweisen sind. Es geht um nichts andres, als darum, festzustellen, ob diese Maßnehmen richtig waren und wenn nicht, wie man bei der nächsten „Epidemie“ damit umgehen muss, sowie darum, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die wissentlich falsche oder auch nicht fundierte „Fakten“ verbreiten, damit Angst und schrecken schüren und die Gesellschaft, nennen wir es, destabilisieren. Und es gibt immer noch eine second oder eine third „opinion“.

Wir leben immer noch in einer Demokratie, hoffe ich. Das gilt es, festzustellen. Von der Politik (und auch vom Gesundheitswesen) müssen wir Notfallpläne fordern, strukturierte Vorbereitungsmaßnahmen und auch eine Kommunikationspolitik, die nicht darauf ausgelegt ist, die Panik zu erhöhen, sondern die auf fakten basiert. … Deswegen finde ich die Petition wichtig und hoffe, dass sich viele Menschen daran beteiligen. Ich erkenne aber in meinem Umfeld auch viele, die resignieren. Die das so hinnehmen. Wie kann das sein? Ich finde das sehr gefährlich! –  Auf der anderen Seite gibt es die Verschwörungstheoretiker, die auch nur Müll verbreiten. Es ist wirklich belastend. Wir schauen seit über einer Woche auch deswegen keine nachrichten. Das Radio ist aus. Wir machen unser eigenes Programm.