Mail vom 02.04.2020, 21:04 Uhr: [anonym] da ich von einem Mitarbeiter eines Krankenhauses Informationen habe, von denen ich nicht sicher bin, inwiefern diese nach Außen dringen sollen, ohne dass es für jenen Mitarbeiter berufliche Konsequenzen nach sich zieht.

Es gibt hier in Niederbayern mehrere kleine Krankenhäuser, die aktuell auf den Ruin zusteuern – sie sind geradezu verwaist. Schwerkranke (schwer und meist chronisch Kranke – nicht in unmittelbarer Lebensgefahr schwebende Patienten) wurden zum Teil entlassen, damit Behandlungen zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Wir reden hier mitunter von Menschen, die mit unvorstellbaren Schmerzen und Qualen leben, weil sie dringend ein künstliches Hüftgelenk oder ein künstliches Knie bräuchten, die nun eine Ungewisse Zeit warten.
Ich selbst warte wegen chronischer Probleme auf einen Termin beim Facharzt – vergebens. Überweisungen werden teilweise nur noch von Krankenhäusern entgegen genommen – und diese sind ja für Nicht-Corona-Patienten quasi geschlossen.

[Bericht des Krankenhausmitarbeiters an den Emailschreiber ->] Jene Krankenhäuser fahren derzeit im Leerlauf und fürchten um die finanzielle Existenz. Sie „warten“ derzeit regelrecht auf den Beginn der Corona-„Welle“ (…)
Derzeit werde wohl eine Handvoll Corona-Patienten betreut, man könne sie im wahrsten Sinne des Wortes an einer Hand abzählen – allesamt in fortgeschrittenem Alter oder mit Vorerkrankungen, und keiner davon intensiv.

Was hingegen in steigender Zahl vorhanden ist, ist die Nachfrage nach psychologischer Betreuung und Seelsorge. Es gebe deutlich mehr Menschen mit Verstimmungen bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken, verursacht durch die soziale Isolation.
Zusätzlich habe die Aggression in der Bevölkerung auch gegenüber medizinischem Personal in den vergangenen zwei Wochen spürbar zugenommen.