Mail vom 1. April 2020, 20:37 Uhr: “ Ich bin Facharzt für Allgemeinmedizin und führe eine Landarztpraxis in (…).

Gestern habe ich eine Freundin angerufen, die Intensivschwester in einem KH in Nordrhein-Westfalen ist. Die Intensivstation dort hat eine Kapazität von 8 Betten bei 37.000 Einwohnern (Nähe Münster). Die hatten dort eine beatmete Corona-Patientin, die inzwischen extubiert und auf eine Normalstation verlegt wurde.  Also von Überlastung durch Corona-Patienten dort wohl keine Spur.

Falls Sie Interesse haben, hier kurz meine Wahrnehmung der Situation als Landarzt:

Ich bin seit (über 20) Jahren niedergelassen in eigener Praxis.  Meine Beobachtung: Jeden Winter haben wir eine „Grippewelle“, in der Regel zwischen Dezember und April. Welche Viren da eine Rolle spielen, wissen wir nicht, da wir es nicht testen. Spielt auch keine Rolle, da die Behandlung von Virusinfekten immer rein symptomatisch erfolgt. Vor 2 Jahren, als die „Grippewelle“ 2017/2018 über uns hinwegrollte, kamen wir in der Praxis an unsere Grenzen. Das war heftig.

In diesem Jahr beaobachten wir sehr milde Verläufe, nicht vergleichbar mit der Situation von vor 2 Jahren. Auch aus den nahegelegenen Krankenhäusern in Emden und Norden erreichen mich keine Meldungen über zusammenbrechende Intensivstationen.  Auch dort wird über milde Verläufe berichtet.

Ich hoffe, dass diese Informationen hilfreich sind und stehe bei weiteren Fragen jederzeit zur Verfügung.

Liebe Grüsse…“