Mail vom 31.03.2020, 13:49 Uhr: Hier ein Erlebnis aus Coronistan von gestern:
Ich begleite als Gebärdensprachdolmetscher gehörlose Menschen zum Arzt.
Gestern war ich mit einer Kundin beim Hausarzt in Nordhessen. Die Praxis lässt Patienten nur noch einzeln die Praxis betreten, alle anderen müssen draußen in einer Schlange stehen. Man kann sich durch ein geöffnetes Fenster anmelden und muss dann so lange draußen warten (mit zwei Meter Abstand zu anderen Patienten),
bis der vorherige Patient die Praxis durch die Hintertür verlassen hat.
Zurzeit herrscht in Nordhessen jede Nacht Frost, die Temperaturen in der ersten Tageshälfte liegen seit Tagen im niedrigen einstelligen Bereich. Man nimmt also in Kauf, dass kranke Menschen in der Eiseskälte stehen, frieren und sich womöglich unterkühlen. Hauptsache, sie stecken niemanden mit Corona an.
Mich hat das gestern sehr wütend gemacht.