Mail vom 11.10.2020: Ich würde gerne noch etwas zum Thema Maskenpflicht für Kinder beitragen. Ich bin Leitung einer heilpädagogischen Tagesgruppe. Ich kommuniziere in meiner Gruppe offen, dass ich die Maskenpflicht ablehne und meine Mitarbeiter und ich und natürlich auch die von uns betreuten Kinder tragen während der Betreuungszeit oder auf den Fahrtouren keine Masken. Allerdings bin ich mit dem Thema täglich konfrontiert, da alle Kinder vormittags die Schule besuchen. Ein Kind der Gruppe leidet unter Asthma und muss trotz Attest morgens im Schulbus und in der Schule auf den Gängen und in der Pause eine Maske tragen. Das hat bei ihm (7 Jahre alt) vermehrt dazu geführt, dass er am Nachmittag auf sein Asthmaspay angewiesen ist, was er zu Hochzeiten der Pandemie (März/April) in der wir die Kinder während der Schulschließungen weiter betreut haben, nicht brauchte. Ich habe in der Gruppe Kinder, die nach den Herbstferien jetzt auch im Unterricht Masken tragen müssen (Sekundarstufe 1/Schleswig Holstein). Aus Sorge um die Kinder habe ich jetzt für alle Kunstoffschilde besorgt, um eine Gefahr für die Gesundheit der Kinder zu mindern. Das Ergebnis war, dass eine Schülerin(zur Zeit 5. Schuljahr) mir sagte, sie würde lieber wieder die normale Maske tragen, weil sie alle wegen des Kunststoffschildes merkwürdig angesehen hätten. Ihr wäre es egal, dass sie damit besser atmen könne. Ich habe sie auf die Gesundheitsrisiken der Einmalmaske verwiesen und ihr gesagt, wie wichtig richtiges Atmen können für ihre Gesundheit wäre. Sie suchte daraufhin nach Schwachstellen des Kunststoffschildes. Mir macht es Angst, dass für Kinder in diesem Alter das Bedürfnis nach Zugehörigkeit einen viel größeren Stellenwert hat, als die Selbstwahrnehmung.