Mail vom 31.03.2020, 11:37 Uhr: Gerne möchte ich ihnen meine Erfahrungen mitteilen welche immens negativen Konsequenzen die „Schutzmaßnahmen“ auf mich haben und was ich in meinem näheren Umfeld beobachten muss.

Kurz zu mir: Ich bin 25 Jahre alt und Leide seit ca 4 Jahren under Schwerer chronish reuediver Depression, ADHS und einer Panik und Angststörung. Die Angst und Panikstörung war jedoch bis vor dem in Krafttreten der „schutzmaßnahmen“ nicht mehr relevant. Ich hatte nur noch selten Panikattakten und weiß wie ich damit Umgehen muss.

Mit fortschreiten der Maßnahmen hat sich die Kadenz der Panikattacken wieder deutlich erhöht. Ich weiß zum Glück immer noch damit Umzugehen und diese Einzuordnen. Ein bekannter von mir der dass noch nicht gelernt hat leidet derzeit massiv unter Panikattacken, mehrfach pro Tag. Aber mittlerweile ist er zu Angsterfüllt um den Krankenwagen in diesen Situation in denen er Überzeugt ist zu sterben (wenn auch das nicht zutrifft) zu rufen.

Ich musste im Zuge meiner Depressionen leider in den Letzten Jahren jedes Jahr 1 -2 mal im Jahr in die Klinik für 6 – 13 Wochen jeweils. Die letzten 4 Jahre waren ein harter Weg in Richtung Genesung und jedes Jahr wurde es besser.

Diesen Jahreswechsel war das erste Jahr in dem ich nicht in die Klinik musste zur Suizidpräventation. Endlich hatte ich die Richtige Tagesstrucktur erarbeitet. Regelmäßige Schlafen und Essenzeiten, Sport/Bewegung, Strucktur über To Do Listen etc. und mir ging es seid 4 Jahren nicht so gut wie zu diesem Zeitpunkt vor den „Schutzmaßnahmen“. Die nächsten Schritte Richtung Berufliche Rehabilitation wurden gemacht und das erste mal freute ich mich auf das was vor mir lag.

Ich habe auch 2 Kinder die bei ihrer Mutter Leben. Meine noch Ehefrau (seit 4 Jahren getrennt Lebend) und ich haben ein Großartiges Verhältniss. Und nach 16 Jahren Beziehung sind wir immer noch trotz Trennung wie Bruder und Schwester und Unterstützen einander wo es geht. Da der Kindergarten nun nicht mehr Stattfindet bin ich für die Zeit des „Shutdown“ zu meiner Ehefrau gezogen um ihr bei der Betreuung der Kinder zu helfen. Das plus die „Schutzmaßnahmen“ haben zu einer völligen Überforderung meinerseits und der Absoluten Vernichtung meiner Hart erarbeiteten Tagesstrucktur geführt. Mein Krankheitsverlauf hat sich zwar nicht bis zu dem Punkt verschlechtert das eine Hospitalisierung nötig ist oder ich mir über meinen Suizid sorgen machen müsste. Bis jetzt….

Derzeit ist es ein auf und ab zwischen Mehr Strucktur und mehr Sorgen. Was hinterlasse ich meinen Kindern für eine Welt, welche Rechte und Freiheiten geben wir so leichtfertig auf. Welche Systeme zerstören wir durch die „Schutzmaßnahmen“ und wie viel Leid und Armut hinterlassen wir unseren Kindern dadurch.

Ich kenne viele Psychish Kranke und ich sorge mich um die die nicht so stabil waren wie ich als das alles losging. Ich hatte Rückhalt und wurde mit aufgefangen und sehr viel in 4 Jahren Genesungsweg gelernt das mir jetzt hilft. Anderen geht das nicht so und das Leid, die Verzweiflung und die daraus resultierende Suizide sorgen mich.